Portale [[:maschinen|Maschinen]] ===== Nähmaschinen ===== {{ :template_maschine:green_dot.png?nolink&100|}} Wir haben verschiedene Nähmaschinen, die nicht nur verschieden aussehen und funktionieren, sondern auch verschiedenen Zwecken dienen. Bitte sucht Euch die Maschine aus, die am besten zu Eurem Nähziel passt. ==== Ansprechpartner ==== Siehe [[:ansprechpartner#Maschinen|Ansprechpartner]] ==== Sicherheitshinweise ==== Mit spitzen Nadeln aufpassen. ==== Maßnahmen zum Schutz der Maschine ==== Nähmaschinen sind empfindliche feinmechanische Wunderwerke. Nicht umsonst kommen sie so oft in Redewendungen vor. Bitte behandele sie entsprechend. Die wichtigste Pflege ist Sauberkeit. Entfernt alle Flusen und Fadenreste, damit diese nicht in die Mechanik kommen können. Am besten mit einem Pinsel von Zeit zu Zeit alles rausstauben und wegwischen. Soweit es noch keine Haube gibt, wäre es toll, wenn jemand eine dafür näht. Das ist ziemlich einfach und hilft. Am besten aus einem festen, fusselfreien und dichten Stoff. Beim Nähen die Nähreste und Fadenreste immer gleich rechts von der Maschine ablegen oder Abfälle gleich in einen rechts stehenden Abfalleimer werfen. Ohnehin sind Fadenreste beim Nähen extrem störend. Die Mechanik einer Nähmaschine muss zudem regelmäßig (einmal im Jahr oder so) sparsam geölt werden. Dabei nur Nähmaschinenöl verwenden. Dieses Öl heißt nicht grundlos so! Es ist ein harzfreies Öl. Harze im Öl können die Technik komplett blockieren und müssen mühsam wieder ausgewaschen werden. Auch Lösungsmittel gehören nicht hinein - also nicht mal schnell mit WD40 … - Das wäre das Ende! Grobe Gewalt kann eine Nähmaschine auch schnell zerstören. Nicht schlagen, hämmern, mit Gewalt ziehen, …. so robust sie sein mag. Wenn's mal verzogen ist, kann das nicht so schnell gerichtet werden. Abgesehen davon sind Nähmaschinen treue Maschinen. Was sie tun tun sie in der Regel gut. ===== Unsere Nähmaschinen ===== Hier KÖNNTE WAS ÜBER JEDE DER MASCHINEN STEHEN - FREIWILLIGE VOR - EINFACH EINTRAGEN Das Fablab hat den Luxus eines tollen Nähzimmers mit Tageslicht und einer klasse Auswahl an Nähmaschinen. Stark, was das Engagement unserer Mitglieder hervorbringt! Eine nützliche Seite für Historiker und Spurensucher ist das {{https://www.naehmaschinenverzeichnis.de/|Nähmaschinenverzeichnis}} ==== Pfaff 138-6 Nähmaschine ==== {{gallery>:naehmaschinen:bilder:pfaff_138-6?full&nocrop&lightbox}} Diese Maschine iste eine Gewerbemaschine, sieht sehr robust aus und ist es vermutlich auch. Sie ist so aus den 1950er Jahren und wurde aus einer fußbetriebenen Maschine durch Anbau eines Elektromotors weiterentwickelt. Vermutlich hat der Motor viel Kraft und kommt auch durch feste Materialien. Aber, die Maschine hat wenig Automatiken. Die Fadenspannung muss genau passend eingestellt werden. Die Maschine ist nicht feinfühlig gegenüber dem Material. Das muss das Bediener tun. Etc. Sie hat einen verhältnismäßig langen Arm, wenn es mal unter einer Haushaltsnähmaschine zu eng werden sollte. Diese Bedienungsanleitung stammt aus dem Internet: {{:naehmaschinen:dokumente:pfaff_138_241127_bedienungsanleitung.pdf|pfaff_138_241127_bedienungsanleitung.pdf}} . Der Scan ist sehr schlecht. Es wäre schön, wenn jemand die Papieranleitung aus dem fablab scannt, z.B. mit Dropbox und dem Handy, und sie hier auf der Seite unten im Dokumente-Ordner ablegt und dann an dieser Stelle in der Seite verlinkt. ====== Einführung ins Nähen ====== Diese Seite entstand spontan zur Einführung ins Nähen, um damit einen 4-stündigen Einführungsworkshop abhalten zu können. Gerne könnt Ihr anhand dieses Spontanskripts Euch der Sache nähern. Kein Anspruch auf Vollständigkeit, nur Dinge, die mir so einfielen. Ansonsten gibt es bestimmt in YouTube klasse Tutorials. ====== Konzept eines kleinen Einführungsworkshops in 4 Stunden ====== Ich habe dafür ca. 4 Stunden Zeit, die Grundlagen zu vermittlen, damit sie selbst weiter machen können. Im [[:mittelpunkt|Mittelpunkt]] soll eine Einführung stehen: kurze Geschichte des Nähens (2 Minuten), 10 Minuten nähen mit der Hand (Nadeln, Stiche, Stoffe), 10 Minuten Nähen mit der Maschine (Maschine, Teile, wie entsteht der Stich, Sticharten gerade, Zickzack, Spezialstiche, Zierstiche, Sticken), Faden und Oberspannung und Unterspannung, Tätigkeiten: Oberfaden einfädeln, Unterfaden aufspulen, Unterfaden einlegen, Unterfaden hoch holen, Transporteur - warum mal unten, mal oben?, Nähübung mit Papier, Geschwinidgkeit, Vorwärts- Rückwärts, Vernähen, 10 Minuten Stoff nähen - worauf kommt es an?, zwei lagen nähen, linke und rechte Seite des Stoffs, Heften mit Stecknadeln und mit Heftfaden, Nähen einer Naht um Ecken, unterschiedliche Stoffe und die Auswirkung auf das Nähen. 2 Minuten Einführung in das Bügeln- Warum ist es wichtig? Richtige Temperatur, richtige Form, richtige Oberfläche, 10 Minuten: das erste Nähprojekt: eine einfache, gefütterte Stecktasche für das Handy. Stoffauwahl, Fadenauswahl, Schnitt, Planung des Vorgehens; parllel Übungen für das Verständnis. ===== Geschichte des Nähens ===== * Kurze Übersicht in 2 Minuten: * Erste Nadeln vor 20.000 Jahren * Entwicklung der Nähmaschine (19. Jh.) ===== Nähen mit der Hand ===== * Material: * Nadeln * Stoffe * Verschiedene Stiche (z. B. Heftstich, Rückstich) == Übungen == Wir nähen vier Nähte mit der Hand durch zwei Stofflagen: - rauf - Stichlänge - runter Stichlänge - rauf - usw. - rauf - kurze Stichlänge zurück - runter Stichlänge vor - rauf . usw. - rauf . Schlinge festhalten - durch's gleiche Loch wieder runter - Stichlänge - rauf durch die letzte Schlinge, letzte Schlinge anziehen, Schlinge festhalten - durch's gleiche Loch wieder runter - Stichlänge - usw. - zweiten Faden auf Rolle unten halten - rauf - Stichlänge - runter -zweiten Faden samt Rolle in die Schlinge legen - durchs gleiche Loch wieder rauf -Stichlänge - usw. Wir betrachten das Ergebnis: Wie sehen die Nähte am Ende aus? Welche sind leicht zu lösen? Welche halten gut zusammen? Wie können sie wieder gelöst werden? //Lösung:// \\ //1) Die erste Naht ist eine Heftnaht. Hält schlecht. Der Faden kann ganz leicht herausgezogen werden. Sie dient beim Nähen zum Fixieren von Teilen, z. B. bevor sie richtig zusammengenäht werden oder zum Markieren einer Linie. Bei komplexen Stücken werden Heftnähte mit Heftgarn gemacht. Dieses Garn ist sehr kurzstapelig und hat eine geringe Bindung, damit es einfach in Stücken aus einem Nähstück oder einer anderen Naht herausgezogen werden kann. Heftgarn ist nicht zum dauerhaften Nähen geeignet. Wenn ein solcher Geradstich halten soll, dann muss die Stichlänge sehr kurz sein und die Enden sauber vernäht werden. \\ 2) Die zweite Naht ist ein abgemagerter Hexenstich (glaube ich wenigstens ;-) ). Sie hält verhältnismäßig gut. Der Faden kann nicht herausgezogen werden. Einfache Methode, etwas von Hand zu vernähen. 3) Die dritte Naht ist kompliziert, hält aber vergleichsweise gut. Der Faden kann leicht herausgezogen werden. Das ist die Naht, die eine Nähmaschine erzeugt. Wird das Material für die Nähmaschine mal zu dick, zu fest, oder zu schwer zugänglich, so kann sie mit einer Nähahle von Hand gemacht werden. [[https://www.youtube.com/watch?v=TY-Ni-yifcA|Video: Nähen mit der Nähahle]] 4) Der vierte Stich ist ein [[wpde>Kettenstich]]////, eine Art Häkelnaht. Vom Ende her gezogen geht sie leicht auf, vom Anfang her gezogen hält es fest. Diese Naht wird oft bei Säcken eingesetzt. Sie entsteht auch mit einer Nähahle, die wohl schon die Neandertaler zum Nähen einsetzten.// ===== Nähen mit der Maschine ===== * Grundlagen: * Teile der Nähmaschine * Wie entsteht der Stich? * Sticharten: Gerade, Zickzack, Spezial- und Zierstiche {{:naehmaschinen:bilder:bernina_modell1090.jpg|Foto meiner eigenen Maschine seit 1991, eines der ersten Modelle mit digitaler Steuerung}} Detailierte Einfühung auf [[https://makermauz.de/naehmaschine/|https://makermauz.de/naehmaschine/]] ==== Übungen ==== - jeder Teilnehmer nimmt sich eine Maschine vor und macht davon Fotos: ganze Maschine, technische Details. - was kann mensch mit dieser Maschine wohl besonders gut nähen? Ist es überhaupt eine Nähmaschine? - Wir besprechen gemeinsam die einzelnen Maschinen. Soweit sie noch nicht im Wiki eingetragen sind, sollten die Fotos und ein Erklärungstext ins Wiki eingetragen werden. ===== Faden, Oberfaden, Unterfaden, Fadenspannung, Nadeln, Bauraum und Nähgut, Probenaht ===== Wichtige Schritte bevor genäht werden kann * Oberfaden einfädeln * Unterfaden aufspulen und einlegen * Korrekten Sitz der Nadel prüfen * Probenaht nähen ==== Oberfaden und Unterfaden ==== * Damit die Nähmaschine nähen kann, braucht sie zwei Fäden. Einen Oberfaden und einen Unterfaden. Welchen Faden Du nimmst, hängt vom Nähteil und vom Stoff ab. Dickere Fäden ergeben gröbere Nähte, feine Fäden reißen leichter. * Das Material des Faden sollte nach Möglichkeit Polyester sein. Ein guter Nähfaden ist teurer als Billge Baumollfäden aus der Ramschkiste, aber ein schlechter Faden kann viel Ärger machen. Ist er sehr ungleich gesponnen, kann er in der Nadel hängenbleiben und zu Chaos führen. Enthält er Knoten gibt es einen Vollstop mit entsprechenden Folgen. Ist das Garn nicht vorgewaschen zieht es sich bei der ersten Wäsche zusammen und verzieht das ganze Nähstück. Daher - beim Faden auf glatte, gleichmäßige, hohe Qualität achten. Ausnahme: Nähst Du einen Stoff, der sich beim Waschen zusammenzieht, dann sollte der Faden aus dem gleichen Material sein, damit er sich mit zusammenzieht, z. B. bei nicht gewaschener Baumwolle (oder den Stoff einfach voher waschen). * **Ober- und Unterfaden sollten für eine gleichmäßige Naht von gleicher Stärke und Beschaffenheit sein.** Aber, da die Unternaht oft nicht sichtbar ist, können dort Farbreste eingesetzt werden * **Der Oberfaden kommt von einer gekauften Rolle,** die auf einen Dorn oben auf der Maschine gesteckt wird bzw. bei Singer waagrecht aufgeschoben und mit einem Stopper gesichert wird. * **Der Unterfaden kommt von einer Unterfadenspule.** Diese solltest Du Dir selbst passend für die Maschinen kaufen, damit Dein Faden da drauf bleiben kann und Du nicht dauernd umspulen musst. **Kaufe Dir am besten gleich einen kleinen Behälter für 10 oder mehr solche Spulen und passende Spulen dazu**. Die Unterfadenspule ist zwar immer ähnlich groß, aber **NICHT einheitlich **für die verschiedenen Systeme. Singer-Maschinen mit waagrechter Unterfadenspule nehmen abgerundete, transparente Plastikspulen. Pfaff, Bernina verwenden metallene Unterfadenspulen. Achte bei den Metallspulen, dass Du maschinengedrehte Spulen verwendest und nicht solche, die eine aus Blech gebogene Röhre haben. Letztere funktionieren nur bei sehr langsamem Nähen. ==== Ober- und Unterfaden einfädeln ==== * **Zuerst wird mit dem Oberfaden eine Unterfadenrolle mit Faden bespielt.** Dies kann jede Maschine, auch die alten. Je nach Modell und Hersteller geht das anders. Die modernen Maschinen haben oben rechts eine Drehachse, auf die die leere Unterfadenrolle geklemmt wird. Dann wird der Faden von der Oberfadenspule im Uhrzeigersinn um eine runde Fadenbremse oben links auf der Maschine geführt und dann der Anfang des Fadens auf die Unterfadenspule gewickelt. Neben der Unterfadenspule ist ein Anschlag. Entweder wird der Anschlag zur Spule oder die Spule zum Anschlag gedrückt. Das Nähwerk wird dabei entweder automatisch in den Freilauf gesetzt oder Du musst am Handrad rechts oben das innere Rad lösen (Pfaff) oder das innere Rad kippen (Singer), um den Freilauf zu erreichen. Sonst läuft im Weiteren die Nadel mit. Wird nun das Pedal betätigt, dann dreht die Unterfadenspule und wickelt den Faden auf. Nur soviel aufwickeln, wie für die Näharbeit benötigt wird. Ist die Spule voll, drückt sie sich selbt am Anschlag weg und schaltet das Aufwickeln dabei ab. Faden trennen und wir haben nun eine Oberfadenspule und eine Unterfadenspule aus dem gleichen Faden. Freilauf wieder beenden; kleines Handrad festziehen oder kippen. * **Nun wird der Oberfaden eingefädelt.** Dazu ist es wichtig, dass die Nadel der Maschine in der oberen Position ist und der Mitnahmearm, der vorne in dem Schlitz läuft ganz oben ist. Dann den Oberfaden einfädeln. dabei geht es über Umlenkungen auf der Maschinenoberseite zu einem Schlitz vorne an der Maschine. Der Faden läuft dort nach unten, um ein rundes Ding herum und dann hoch zum Mitnahmearm. Über diesen legen (der Arm fängt den Faden allein) und auf der anderen Seite runter zu Nadel. Vor der Nadel läuft der Faden meist noch über ein oder zwei Führungsösen.. Die ganze Strecke ist einfädelbar, ohne den Faden aus der Hand zu geben. Alle Einrichtungen haben einen Schlitz. Erst am Nadelöhr muss der Faden durchgesteckt werden. Zum Durchstecken braucht es gute Augen, moderne Maschinen haben auch eine Einfädelhilfe, die mehr oder weniger gut funktioniert. Wenn der Faden durch das Nadelöhr ist, dann ca. 20 cm herausziehen, vorne durch den Schlitz des Nähfußes leiten und den Nähfuß herunterlassen, womit der Faden festgeklemmt wird. * **Nun wird der Unterfaden eingelegt.** Dies ist wieder herstellerspezifisch, aber es gibt bei modernen Maschinen eigentlich nur zwei Systeme: bei dem einen liegt die Unterfadenrolle waagrecht (Singer, neue Pfaff, etc.) und beim anderen steht die Unterfadenrolle senkrecht (Bernina, alte Pfaff, viele alte Marken). * **Beim waagrechten System** ist es einfach. Die Stichplatte aufschieben oder das kleine Plastikdeckelchen abnehmen, die Unterfadenrolle so einlegen, dass der Faden von oben GEGEN den Uhrzeigersinn gewickelt ist. Das Fadenende ca. 10 cm heraushängen lassen. Nun das Fadenende des Oberfadens festhalten und bei geöffnetem Deckel über der Unterfadenspule am Handrad langsam drehen, so dass die Maschine einen Stich macht. Dabei läuft der Oberfaden über die Unterfadenspule und fängt das Fadenende. Das Fadenende wird mit dem Oberfaden durch das Stichloch herausgezogen. Einfach noch ein bißchen ziehen und dann die Stichplatte schließen. * **Beim senkrechten System** ist es ähnlich, aber komplizierter. Bei diesem System wird der Freiarm von vorne aufgeklappt. Es wird eine Kapsel sichtbar, um die der Mitnehmer läuft. Diese Kapsel aht eine kleine Klappe zum Hochheben. Die Klappe mit dem Finger hochheben. Dabei wird die in ihr liegende Unterfadenspule festgeklemmt. Nun die Klappe mit Unterfadenrolle nach vorne entnehmen. Wird die Klappe freigegeben fällt die Unterfadenrolle aus der Kapsel. Zum Einlegen die Unterfadenrolle (Metall, gedreht) so einlegen, dass der Faden gegen den Uhrzeigersinn gewickelt ist. Nun das freie Ende seitlich in einen kleinen Schlitz der Kapsel führen und unter einer Metallfeder durchziehen (das ist die Unterfadenbremse). Dann die Kapsel so wieder einsetzen, dass der Finger an der Kapsel nach oben zu Nadel zeigt. Das Ende herunterhängen lassen und mit einem Stich den Unterfaden hochholen. * Wird die Unterfadenrolle falsch herum eingelegt, dann läuft der Faden zu leicht von der Rolle bzw. die Unterfadenrolle beschleunigt und es kommt zu Fadenknäul im Unterfadenbereich! Wird bei der senkrechten Konstruktion zu billige oder falsche Unterfadenspulen verwendet, dann fängt die Rolle ebenfalls an zu fliegen oder läuft ungleichmäßig mit entsprechenden Folgen. Wird bei der waagrechten Konstruktion eine falsche Rolle eingesetzt, dann kann der Oberfaden dort hängenbleiben. - Also immer passende Rollen verwenden. ==== Nadel einsetzen, Fadenspannung, Probestück, Bauraum prüfen ==== * **Nadel einsetzen**. Sollte nicht schon eine passende Nadel in der Maschine sein, dann eine einsetzen. Auch die Nadel sollte zu Faden und Stoff passen. Es gibt sie in Stärken von 70 (dünn) bis 130 (dick). Die Mitte ist normalerweise gut. Nadeln haben drei verschiedene Spitzen. Spitze Nadeln sind für alle gewebten Stoffe geeignet, bei denen die Nadel den Faden durchstechen kann. Stumpfe Nadeln sind insbesondere für alle Gestricke (Trikotwaren) geeignet, bei denen die Nadel den Faden nicht beschädigen darf (sonst löst sich das Gestrick auf). Dreieckige, scharfkantige Nadeln schneiden ein Loch in das Material. Sie sind für Leder und andere Materialien geeignet, die fest und ohne Webstruktur sind. Die Nadeln passen in der Regel zu allen üblichen Maschinen (Typ 705). Sie haben ein abgeflachtes Ende, damit das Nadelöhr sauber parallel zur Maschine steht. Wichtig! Soweit es geht nach oben schieben, damit die Nadel nicht zu tief sticht bzw. steht. * **Fadenspannung prüfen.** Pfaff, Bernina stellen die Fadenspannung auf 4 (Normal), bei Singer weiß nich. Darüber und darunter braucht mensch selten. Dann eine Probenaht auf einem Stoffstück nähen. Wenn der Fadenwechsel auf einer Seite rausguckt, dann die Fadenspannung erhöhen (Knoten wird nach oben gezogen) oder niedriger machen (Knoten wird nach unten gebracht). Hilft das nix, kann auch der Faden zu leicht aus der Unterfadenrolle laufen. Computergestütze Nähmaschinen regeln die Fadenspannung manchmal auch automatisch. Dann hier nix machen. * **Immer ein kurzes Probestück mit Geradnaht und Zickzacknaht nähen um zu sehen, ob alles in Ordnung ist. Am besten die ersten Stiche das Handrad drehen.** Sollte die Nadel irgendwie anstoßen, dann ist was falsch (Nadel eingesetzt, Nadel krumm, Unterfaden falsch, Oberfaden falsch). **Dann nicht mit Kraft oder Motor probieren**. die Nadel muss im Handbetrieb störungsfrei Geradstich machen können. \\ Die Mechanik der meisten Maschinen ist fest über Zahnräder synchronisiert. Die Zeitsynchronisation von Nadelposition, Greifer, Stofftransport kann normalerweise NICHT vom Näher verstellt werden. Wenn es da kracht, dann zurück auf Los und nochmal alles sauber der Reihe nach machen oder einen für Nähmaschinen versierten Techniker hinzuholen. Es gibt keine Feinjustierung zum schnell einstellen, die für die normalen Anwender irgendwie zugänglich wäre. Wenn die Synchronisierung von Nadeleinstich, Mitnehmer, Transporter tatsächlich aus dem Takt gekommen sein sollte, dann hat in der Regel jemand diese Synchronisierung in der Maschine verstellt. Zur Neusynchronisierung muss ein erfahrener Techniker die Maschine aufschrauben und die richtigen Zahnräder verstellen. Das Risiko, die Situation zu verschlimmbessern ist sehr hoch. Mit normalem Nähen, auch mit bei etwas robusterem Umgang verstellt sich diese Synchronisation nicht. * **Beim Nähen nieh das Nähgut unter dem Fuß ziehen oder schieben.** Nur das Material außen herum mitführen. Das Ziehen beschädigt den Stoff, die Stichplatte, verbiegt die Nadel bis zum Bruch (über dem Loch). Bricht die Nadel im Loch, dann zieht der Faden (meist ein Knoten unter der Stichplatte oder der Stoffberg ist zu dick). Durch dicke Schichte kann der Motor manchmal nicht durch. Es tut nicht gut, wenn er brummt - runter vom Gas! Dann statt Motor die Maschine langsam mit dem Handrad weiterdrehen. Wenn es auch da zu dick wird, reißt der Faden oder bricht die Nadel. Dann dickeren Faden verwenden. Geht alles nicht, dann mit einer Nähahle diese Stellen von Hand nähen. //. [[https://www.youtube.com/watch?v=TY-Ni-yifcA|Video: Nähen mit der Nähahle]]// Oder auf die Industriemaschine wechseln. * **Passt das Nähgut nicht unter dem Arm der Maschine durch**, dann prüfen, ob es so gedreht werden kann, dass der große Teil links außen liegt. Eventuell die Naht in die andere Richtung nähen. Reicht auch das nicht, dann hilft vielleicht eine andere Maschine. Der Freiraum ist bei den Maschinen verschieden groß. * Soll ein Schlauch abgenäht werden, dann kann der Tisch der Maschine manchmal abgenommen werden und der Schlauch über den **Freiarm** gesteckt werden. Hat die Maschine das nicht oder ist der Schlauch zu eng, dannevtl. stückchenweise mit viel Pfrimelei im Kreis nähe oder die Reihenfolge der Nähte anders planen. Auch die Freiarme sind bei den Maschinen verschieden dick. * **Kniehebel**: Manche Maschinen haben einen Kniehebel. Dieser kann zwei verschiedene Funktionen haben. Bei der Pfaff Industriemaschine hebt er den Fuß. So muss das Nähgut nicht losgelassen werden. Bei manch anderen Maschinen ist es ein Gaspedal. ===== Erste Übungen ===== * Mit Papier üben: * zwei Lagen festeres Papier verwenden, z. B. Druckerpapier * auf das Papier mit dem Bleistift Striche zeichnen, die nachgenäht werden sollen: gerade, Ecken, Kurven, Kreis * Ziel 1: Materialführung lernen? Der Transporter transportiert - nicht schieben oder zurückhalten, aber das Material außen rum führen, Ecken nähen, Kurven nähen * Ziel 2: Geschwindigkeit kontrollieren, schneller und langsamer nähen * Ziel 3: Vorwärts und rückwärts nähen * Ziel 4: Vernähen lernen, am Anfang Faden vernähen, am Ende Faden vernähen - entweder mit spezieller Automatik oder durch 5 mm vorwärts, 5 mm rückwärts bzw. umgekehrt * Ziel 5: Fadenspannung: Sieht die Naht sauber aus? Bilden sich Knoten? Dann jemand holen, der sich auskennt, bevor das Fadenknäul alles blockiert. Ist der Fadenwechsel zwischen den beiden Papierlagen? Dann ist alles bestens! Aber mit Papier reicht es aus, wenn die Naht sauber aussieht, auch wenn ein Faden fast gerade durchläuft. - Nicht die Fadenspannung deswegen verstellen! ===== Nähen mit Stoff ===== * Übungen: * Zwei Stofflagen vernähen * Linke und rechte Seite beachten * Heften mit Stecknadeln oder Heftfaden ===== Nähen einer Naht um Ecken ===== * Tipps: * Stoff richtig positionieren * Langsam an Ecken arbeiten * Stichgenauigkeit verbessern * Vorgehen * Bis zur Ecke nähen, so dass die Nadel über der Ecke steht * Nadel herunterlassen (mit Taste oder kurzem Tip auf das Pedal) * Nähfuß hochheben (die Nadel steckt im Stoff) * Nähstück in die neue Richtung drehen * Nähfuß wieder runterlassen * weiternähen ===== Einführung ins Bügeln ===== * Warum Bügeln? * Wichtig für saubere Nähte * Richtige Temperatur und Oberfläche beachten * Nähen geht umso leichter, je besser der Stoff da bleibt, wo er hingehört. * Nähen wird zum Streß, wenn der Stoff nicht korrekt liegt, sich nicht korrekt biegt, oder die geplante Form einfach nicht einnimmt. * Dazu wird er VOR und NACH dem Nähen in die passende Lage gebügelt * Beispiel Saum: * Stoffkante einmal um einen halben Zentimeter einschlagen und die Faltkante sauber bügeln * Dann die gebügelte Kante nochmal einen Zentimeter einschlagen und wider die Faltkante sauber bügeln * Jetzt könnte der Saum gleich knapp entlang der ersten Kante mit Geradstich vernäht werden - ABER! - Beim Nähen verruscht leicht der obere Stoff gegenüber dem unteren Stoff. Daher den Saum noch mit Stecknadeln all 10 cm quer gegen Verrutschen sichern und schauen, dass beim Nähen keine //Bugwelle// im Stoff entsteht. * Beispiel Nahtzugabe: * Du hast zwei Stoffe mit einer Naht von links zusammengenäht. Dabei hast Du eine Nahtzugabe von z.B. 1,5 cm stehen lassen. Diese ist nachher im Stück und von außen nicht sichtbar. * Wenn nichts weiter geschieht, liegt diese Nahtzugabe irgendwie im Endergebnis. Mal nach rechts, mal nach links, vielleicht auch alternierend. Manchmal öffnet sie sich. Das kann gut gehen, muss aber nicht! * Daher solltest Du nach einer solchen Naht immer überlegen, wohin die Nahtzugabe soll. * Am besten ist sie durchgängig auf einer Seite der Naht aufgehoben. Es kommt nicht zu Knoten durch Seitenwechsel und die Naht wirkt von außen geschlossen. * Manchmal soll die Naht aber besonders flach sein und nicht auftragen. Dann ist es besser, die Zugabe auf die jeweils zugehörige Seite zu bügeln. Dadurch wird zwar die unter leichtem Zug von außen sichtbar, aber sie ist nur zwei Stofflagen dick. Typisch bei Hemden und Blusen. * Wird im nächsten Schritt über die Nahtzugabe genäht, dann vor diesem Schritt die Nahtzugabe dahin bügeln, wo sie hin soll. * Beispiel Knifflige Naht (Reisverschluß, Schlitz, Abnäher, …): * Hier eventuell Naht für Naht zum Bügeleisen greifen und alles so hinbügeln, wie es für die nächste Naht gebraucht wird. * Es gibt auch auswaschbare Kleber oder klebende Viseline o.ä. um die Stoffstücke in Form zu bringen oder aufeinander zu fixieren. ====== Das erste Projekt: Handy-Tasche ====== * Schritte: * Stoff- und Fadenauswahl * Schnitt erstellen * Vorgehen planen und umsetzen * In den Dateien ist eine Schritt-für-Schritt Anleitung als PDF {{:naehmaschinen:dokumente:anleitung_smartphonehuelle_v1.0.pdf|anleitung_smartphonehuelle_v1.0.pdf}} ====== Das zweite Projekt: Nähmaschinenhaube ====== In den Dateien ist eine Schritt-für-Schritt Anleitung als PDF {{:naehmaschinen:dokumente:anleitung_naehmaschinenhaube_v1.0.pdf|Anleitung_Nähmaschinenhaube_v1.0}} ====== Hilfreiche Links ====== Wieviel Nähfaden brauche ich für was? Hier eine Tabelle eines Nähfadenherstellers: [[https://www.naehseiden-kupfer.de/naehfadenverbrauch-2/|https://www.naehseiden-kupfer.de/naehfadenverbrauch-2/]] Nähfadendicke und -feinheit: https://de.wikipedia.org/wiki/Feinheit_(Textilien) ====== Dokumente ====== {{medialist>@ID@:dokumente:*}}{{medialist>naehmaschinen:dokumente:*}} ====== Bilder ====== {{gallery>naehmaschinen:bilder?full&nocrop&lightbox}}{{gallery>@ID@:bilder?full&nocrop&lightbox}}{{medialist>@ID@:bilder:*}} ====Verbrauchsmaterial==== FIXME\\ //Hier können Standardverbrauchsmaterialien gesammelt werden und wie man sie Nachbestellen kann. Zum Beispiel:// * Filament bestellen wir bevorzugt von Sunlu PLA+ 1kg. Nachfüllpacks sind möglich, da die Spulen wiederverwendbar sind: Link hier * Ist das Gas leer, bringen wir es 5 Häuser weiter zu [[https://maps.app.goo.gl/9tdYxdWsunMgGuxJ7|Mast Hans]]. Achtung Öffnungszeiten beachten! \\ \\ Template: [[template_maschine]]